Goodbye Selfpublishing, hello new Ways

Ihr habt es schon in der Überschrift gelesen, ich muss an dieser Stelle die Notbremse ziehen da es für mich nicht mehr tragbar oder vernünftig wäre weiter zu machen. Ein Ende ist nie schön und da macht auch das hier keine Ausnahme. Mein Herz hängt an meinen Geschichten, ich liebe es zu schreiben, und an Ideen mangelt es mir auch nicht, vielleicht höchstens an genug Zeit. Aber wovon ich nicht mehr genug habe, ist Motivation:

  • Motivation um, immer wieder mein eigenes Erspartes in meine Bücher reinzustecken und nie etwas davon wieder zu sehen.
  • Motivation um mich in meiner Freizeit, statt mit Schreiben, nur mit Werbung, Social-Media und Co. rumzuschlagen, ohne hier überhaupt zu wissen was richtig ist.
  • Motivation immer wieder Blogger anzuschreiben um dann Absagen zu kassieren, weil alle so voll sind, das es wohl noch bis Mitte nächstes Jahr reicht.

Was es damit auf sich hat, möchte ich euch gerne in den nächsten Zeilen erklären:
Der erste Punkt erklärt sich, denke ich, von selbst. Ich schreibe jetzt seit knapp 4 Jahren und habe in dieser Zeit 6 Bücher geschrieben und veröffentlicht. Das Cover, das Lektorat, die Goodies und alle anderen Werbemaßnahmen, diese Kosten habe ich alle über die Jahre aus eigener Tasche gezahlt und bisher nicht wieder reingeholt. Wobei ich davon überzeugt bin das es nicht an meinen Geschichten selbst liegt. Viel mehr ist es einfach extrem schwer die nötige Aufmerksamkeit zu erzielen, damit die eigenen Werke überhaupt in der Masse an Büchern wahrgenommen werden. Wenn niemand meine Bücher findet, kann sie auch keiner lesen, leider.

Beim zweiten Punkt bin ich recht zwiegespalten, denn Werbung gehört dazu wenn man als Autor seine Bekanntheit steigern möchte. Auch möchte ich nochmal betonen, dass ich die Aktionen, die ich gemeinsam mit Bloggern gestaltet habe, immer toll fand und hieran viel Freude hatte. 

Was ich hier meine sind eher so Dinge, wie in FB-Gruppen das eigene Buch immer wieder vorzustellen, damit man überhaupt gesehen wird. Aber auch so Dinge, wie jeden Tag auf Instagram und FB aktiv zu sein und zumindest alle 2-3 Tage einen neuen Beitrag zu posten, da einen sonst der Algorithmus auf die Wartebank setzt. Besonders das ist mir schwergefallen, die Storys machen mir Spaß, aber Beiträge schreiben, da bin ich oft recht einfallslos. Ich war auch noch nie der Mensch, der viele Stunden am Handy verbracht hat und auch Facebook war nie meine Favoritenseite, vielleicht fällt es mir daher auch so schwer, dran zu bleiben. Aber ich habe für mich selbst auch mittlerweile entschieden, dass ich das einfach nicht mehr kann und will! Dieser Druck der dabei entsteht regelmäßig etwas zu posten um nicht von FB und Co. von der Bildfläche gekickt zu werden, auf diesen Druck habe ich ehrlich gesagt keinen Bock mehr. Ich will mir nicht von einem Algorithmus vorschreiben lassen wie oft und wie viel ich posten musst. Wenn das die Bedingung ist, damit ich gesehen werde, dann bin ich ab jetzt lieber unsichtbar und dafür wieder motivierter bei dem, was ich tue, einfach weil ich wieder mehr Zeit zum Schreiben habe.

Zum letzten Punkt muss ich ganz klar etwas vorwegsagen – ich mag den Austausch mit Bloggern und ich finde es top, das ihr die Autoren alle so unterstützt!
Aber eure Zeit ist begrenzt und dadurch müsst ihr aussortieren und auswählen, was ihr lest und bewerbt und was eben nicht. Das nehme ich keinem von euch übel, keineswegs. Es ist aber so, dass mich die Suche nach Bloggern mittlerweile echt an ein Bewerbungsgespräch erinnert. Man versucht sich bestmöglich dazustellen, um vielleicht die Chance zu erhalten, dass derjenige dein Buch dazwischen quetscht. Viele haben mir auch gesagt es wäre sinnvoll wenn ich demnächst ein halbes oder gar dreiviertel Jahr bevor mein Buch erscheint anfrage. Das ist bei Verlagen sicher ein normaler Zeitraum, aber als Selfpublisher sind die Wege meist kürzer. Es gibt Bücher, die habe ich in der Zeitspanne von einem halben Jahr geschrieben und kurz darauf veröffentlicht. Ein halbes Jahr Vorlauf gibt es da manchmal einfach nicht, so leid mir da auch tut.
 Sorry aber sowas will ich einfach nicht mehr, ich will, dass jemand mein Buch liest, weil ihm die Story gefällt und nicht, weil er mir einen Gefallen tun will und es irgendwie in seine Planung quetscht.

Das sind die Gründe, warum meine Motivation gestorben ist, aber wie geht es jetzt weiter?
Nun dafür möchte ich euch gerne erzählen, wie es mir die letzten Wochen ergangen ist.
Besonders bei meinem aktuellen Buch – Gaming Love – hat es mich so unglaublich frustriert, das dieses schon vor der Veröffentlichung wenig gesehen wurde. Bei den ersten Rezis wurde es zwar besser, doch dieses hoch hat nur wenige Tage gehalten und seitdem ging es immer weiter bergab.
Dabei habe ich so gekämpft, ich habe jede Menge Beiträge vorbereitet und gepostet, ich habe Werbung geschaltet, ich habe ein Gewinnspiel und eine Leserunde veranstaltet und das alles kostet mich massig Zeit. Nichts von meine Werbemaßnahmen hat geholfen, Gaming Love ist immer weiter abgestürzt im Ranking und schließlich in der Masse verschwunden und damit auch meine letzte Motivation.
Dabei ist Gaming Love ein Herzprojekt, in diese Geschichte habe ich mehr Zeit gesteckt als in alle Bücher zuvor und habe, solang daran gearbeitet bis es für mich wirklich perfekt war. Ich liebe Geschichte rund um Christin, auch weil dort viel von meinen Erlebnissen und Erfahrungen mit dem Thema Gaming drin stecken. Vermutlich habe ich es auch deswegen noch unbedingt veröffentlichen wollen, vielleicht hätte ich einfach schon früher die Bremse ziehen sollen. Aber Gaming Love wollte ich um jeden Preis noch mit den Lesern teilen, in der Hoffnung das es euch genauso begeistert wie mich, denn ich bin von dieser Idee und dem was daraus geworden ist voll und ganz überzeugt.
Für mich ist das Thema Gaming und Love einfach etwas neues gewesen mit dem ich mich identifizieren kann und deswegen fiel es mir auch leicht die Geschichte und das Konzept hinter vierteiligen Reihe aufzubauen. (Info zu Band 2, dieser ist bereits komplett geplottet und knapp 20k Wörter sind es auch schon. Außerdem stehen zu allen vier geplanten Bänden bereits die Titel und die Hauptcharaktere, sowie grobe Ideen, worum es gehen soll.)
Mich hat dieses Konzept, was hinter Reihe steckt, so gepackt das ich nicht aufhören kann die Geschichte weiter zu spinnen. Deswegen werde ich auf jeden Fall auch alle vier Geschichten schreiben, aber ich weiß aktuell nicht ob es sie jemals als Buch geben wird. Es tut mir leid, für all jene die sich bereits auf die Geschichte rund um Shawn gefreut haben, glaubt mir, ich hätte sie euch gerne erzählt.

Mitte Oktober kam dann für mich der Break. In meinen Brotjob wurde Anfang Oktober Kurzarbeit angemeldet, was meine Finanzen noch zusätzlich durcheinander geworfen und mich zum Nachdenken gebracht hat. Ich habe die letzten Jahre als Autorin reflektiert, sowohl die guten als auch schlechten Seiten und dabei festgestellt das es einfach nicht mehr so weitergeht. Ja ich möchte Bücher schreiben, ich möchte Geschichten erzählen und Leser damit begeistern. Aber nein, ich kann das nicht mehr alleine und auf eigenen Kosten, das funktioniert so nicht mehr. Letztendlich fiel die Entscheidung, ich gebe meine Selbständigkeit, das Selfpublishing, schweren Herzens auf.
Trotzdem hat es noch zwei weitere Wochen gebraucht bis ich diesen Entschluss wirklich verinnerlicht habe, das ist erst geschehen, als ich es beiläufig bei einem Telefonat mit meiner Mum erzählt habe. Da ist mir klar geworden, ja es ist so weit, du hast dich endgültig entschieden und bist nun bereit es allen zu sagen.
So kommt es dazu, dass ihr nun diese Worte lest – meinen (hoffentlich) vorübergehenden Abschied.

Quelle: https: www.pexels.com

Zum Abschluss möchte ich mich bei allen die mich unterstützt haben nochmal ganz lieb bedanken! Vielleicht begegnen wir uns alle eines Tages bei einer meiner Geschichte wieder und können gemeinsam auf eine neue Reisen gehen, ich würde mich darüber freuen. Denn eines steht fest, ich werde weiter schreiben und ich werde versuchen neue Wege für meine Werke zu finden um euch Leser zu erreichen.
Trotzdem endet hier für mich nun ein Traum, den ich mit einem Zitat abschließen möchte.

Signatur

»Wenn alles gegen dich zu laufen scheint, erinnere dich daran, dass das Flugzeug gegen den Wind abhebt und nicht mit ihm.«
– Henry Ford –