Genauso wie das (kreative) Schreiben ist auch Musik eine kreative Ausdrucksform. Musik gehört vermutlich für die meisten von uns, mich eingeschlossen, zu den normalsten Dingen der Welt. Tagtäglich hören wir entweder im Radio, oder über die diversen Streamingplattformen unsere Lieblingslieder. Dabei hat jeder seinen ganz eigenen Musikgeschmack und dieser ist genauso verschieden wie jeder Einzelne von uns. Ich selbst z.B. höre gerne Popmusik, die aktuellen Charts davon laufen meist im Radio rauf und runter. Mein Freund wiederum mag lieber Rockmusik, womit ich selbst leider wenig anfangen kann.
Aber genau diese Unterschiede machen uns aus, denn man muss nicht immer das mögen, was andere mögen. Ich finde es total normal und vollkommen in Ordnung das mein Freund andere Lieder hört als ich. Man muss sich schließlich nicht gleichen, um sich zu verstehen. 😉
Genauso ist es auch bei Büchern, der eine ließt gerne Krimis, der andere Thriller und wieder ein anderer, Liebesromane. Andere wiederum lieben Fantasy, und mögen keine Thriller oder Horror, weil sie ihnen zu gruselig sind. Oder sie mögen keine Fantasy, weil sie zu sehr Realist sind, um wirklich in diese fantasievollen Welten abzutauchen.
Was dadurch deutlich wird, ist dass die Geschmäcker, im kreativen Bereich, weit auseinandergehen. Dennoch bleiben zwei Oberbegriffe immer stehen. Wir alle Lesen gerne und wir alle hören gerne Musik. Denn bei diesen Oberbegriffen wird noch keine Unterscheidung vorgenommen und somit gehören wir alle dazu.
Während dem Lesen höre ich selbst keine Musik, ich habe es versucht, aber diese lenkt mich einfach zu sehr vom Buch ab. Als Autorin allerdings höre ich während dem Schreiben (fast) immer Musik. Denn mit Musik kann man Szenen und Stimmungen untermalen, man kann sich von der Außenwelt abschotten und sich so in die gerade vor einem liegenden Szenerie hineinversetzen. Das macht es mir, persönlich, leichter im Schreibfluss zu bleiben und auch in der Szene selbst. Denn die Musik hüllt mich in diese Szene, im besten Fall bekomme ich Gänsehaut und merke richtig wie ich gerade mitten im Geschehen bin. Nur so kann ich die Szenen fesselnd (be)schreiben, wenn ich direkt dabei bin.
Genauso gibt es auch Lieder, die meine Gedanken beruhigen bzw. klären. Das ist vor allem dann nützlich wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme und erstmal abschalten muss, bevor ich mich wieder auf das Schreiben konzentrieren kann. Meistens höre ich dann 1-2 Titel bei dennen ich meine Gedanken herumschweifen lassen. Anschließend wähle ich dann ein Lied aus der Playlist zu meinem aktuellen Schreibprojekt. So stimme ich mich dann gezielt auf das Schreiben ein.
Übrigens lege ich für fast jedes meiner Bücher eine Playlist an, dass sind entweder Songs die zur Szenerie passen oder es sind Lieder, die für mich die richtige Stimmung transportieren. Bei der Wächter-Saga habe ich diese Playlists auch im letzten Teil der Reihe aufgelistet, bei meinen neuen Büchern tue ich das allerdings nicht. Denn meinen Erfahrungen nach, interessieren sich vor allem Leser im Bereich NewAdult /Coming of Age für solche Playlists, bei Fantasy ist das ganze nicht so gefragt. Deshalb lasse ich sie zukünftig in meinen Büchern weg.
Zusätzlich zu den Playlists gibt es bei mir aber auch noch einen Ordner in dem ich ganz spezielle Songs ablege. Nämlich Lieder ohne Text, wo nur eine Melodie gespielt wird. Manche von euch, die bereits große Fantasy-Epose wie z.B. Game of Thrones gesehen haben, kennen bestimmt diese Lieder, oder Melodien, mit denen die Szenen untermalt werden. Oder selbst die Titelmelodie von GoT dürfte wohl jedem gut bekannt sein. Genau solche Lieder sind es, die sich in diesem Ordner befinden. Diese Songs höre ich allerdings nicht während dem Schreiben, sondern während dem korrigieren und überarbeiten. Denn dabei würde ich einen Songtext als störend empfinden, diese instrumental gestalteten Lieder, beruhigen wiederrum meine Nerven und helfen mir dadurch beim konzentrieren.
Musik ist so vielfältig und unterschiedlich wie wir alle und doch finden wir alle unter dem Oberbegriff Musik zusammen. Für mich selbst, gehört Musik genauso zum Schreiben, wie das Schreiben zur Musik gehört. Denn schließlich muss es auch Leute geben, die diese wundervollen Songtexte schreiben, die wir dort tagtäglich hören.
Allein deswegen gehört beides fest zusammen – das Schreiben und die Musik genauso wie die Musik und das Schreiben.